Das verfluchte Kind
Es war einmal ein Ehepaar, welches in einem gemütlichen kleinem Dorf lebte. Dieses Ehepaar bekam zwei Kinder. Das jüngere Kind, die kleine Tochter, wuchs herran und wurde ein aufgewecktes junges Mädchen, dass jedermann liebte. Der älere Junge allerdings war anders als alle anderen, weswegen man es nur "das verfluchte Kind" nannte. Seine Eltern taten alles, damit es wohl ein normales Kind wurde, doch es nutze nichts. Das Kind blieb verflucht und zerstörte damit das Leben seiner Familie. Doch das Kind litt selbst unter seinem Fluch und fragte sich immer wieder: "Warum nur bin ich nicht wie die Anderen?", doch er erhielt keine Antwort auf seine Fragen.
Und so lebe er mit seinem Fluch, bis er alt genug war, und verließ er das Dorf. Er wurde zum Knappen des Prinzen, mit welchem er sich angefreundet hatte. Zusammen mit dem Prinzen bestritt er zahlreiche Abendteuer und ihre Freundschaft wurde enger. Niemals könnte der eine ohne den anderen sein. Der Prinz war das Licht und er die Dunkelheit. Grundverschieden, doch ohne einander konnten sie nicht existieren. Über die Zeit hinweg vergaß das verfluchte Kind dabei fast seinen Fluch. Doch dieser holte ihn wieder ein, als der Prinz losziehen und eine Prinzessin retten sollte. Würde der Prinz sie heiraten? So fragte sich der Junge in seinem Kummer erneut: "Warum bin ich nicht wie die Anderen? Ich bin ein Mann und damit fein. Doch mein Herz ist wohl das einer Frau. Wäre ich als Frau geboren, so könnte ich den Prinzen lieben und heiraten. Auch mit den Puppen hätte ich als Kind spielen können, wäre ich ein Mädchen und kein Junge gewesen. Doch weil ich ein männliches Wesen bin, bleibt mir das alles verwehrt."
Und so versank das verfluchte Kind in seiner Dunkelheit.
Doch ein Licht erhellte diese Dunkelheit, als der Prinz ihm seine Hand hinreichte und sprach: "Ich bin genauso verflucht wie du. Seit wir uns das erste Mal gesehen, schlägt mein Herz nur für dich. Keine Prinzessin der Welt und sei sie noch so schön, könnte diese Liebe brechen. Also lass uns diese Last, diesem Fluch gemeinsam teilen."
Und obwohl sie wohl beide verflucht waren, erhellte strahlenden Licht sein Herz.
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